TAVI - minimalinvasive Klappenimplantation

Unsere Spezialisten erklären die Besonderheiten einer Transkatheter-Aortenklappen-Implantation.

Wir haben das große Glück, dass Deutschland mit großem Vorsprung die führende Nation bei der Herzklappen-Therapie ist.
Patienten können sich beruhigt operieren lassen.

Die Transkatheter-Aortenklappen-Implantation wird seit 2009 im Herzzentrum Lahr eingesetzt. Prof. Dr. Robert Bauernschmitt war an der Entwicklung des Verfahrens beteiligt. Spezialisten erklären die Besonderheiten.

Was versteht man unter interventioneller Herzklappentherapie? 


Prof. Dr. Robert Bauernschmitt:

Unter interventionellen Verfahren verstehen Mediziner minimalinvasive Therapien, die mithilfe bildgebender Verfahren direkt am betroffenen Gewebe erfolgen. Heute sind wir in der Lage, diese Behandlungen immer patientenorientierter zu gestalten. Das umfasst übrigens auch die künstlichen Implantate und deren Spektrum.

Was geschieht bei einem TAVI-Eingriff?

Prof. Dr. Ralf Sodian:

Bei einem TAVI-Eingriff wird eine künstliche Herzklappe mittels Katheter in die Aortenklappe implantiert. Der häufigste Zugangsweg erfolgt über einen kleinen Schnitt in der Leiste. Der Katheter wird in die Beinschlagader eingeführt und bis zum Herzen vorgeschoben, wo die künstliche Herzklappe in die richtige Position gebracht wird. Die verkalkten Segelanteile werden zur Seite gepresst und die neue Klappe verankert. Vor allem für Patienten mit erhöhtem OP-Risiko ist dieses minimalinvasive Verfahren empfehlenswert.

Welche Vorteile bietet die TAVI?

Bauernschmitt:

Das TAVI-Verfahren ist ein relativ schonender Eingriff, der bei schlagendem Herzen erfolgt. Dies bedeutet für den Patienten weniger Schmerzen und einen kürzeren Krankenhausaufenthalt als bei einer konventionellen Herzklappen- OP. Im Gegensatz zu einer Operation am offenen Herzen muss der Brustkorb nicht geöffnet, das Herz nicht stillgelegt und durch eine Herz-Lungen-Maschine ersetzt werden. Daher dauert der minimalinvasive Eingriff auch nicht so lange wie eine OP am offenen Herzen. Man hat weniger Blutverlust, die Wunde ist sehr klein und heilt schneller.
 

Dr. Jean-Philippe Grunebaum:

Die Kooperation zwischen Kardiologie und Herzchirurgie funktioniert exzellent. Es ist ein Miteinander, von dem unsere Patienten profitieren. Die Entscheidung, welche Methode für welchen Fall die optimale ist, treffen Kardiologen und Herzchirurgen im Vorfeld immer gemeinsam. Schließlich führen wir die Eingriffe auch zusammen durch.

Welche Therapie ist für den Klappenersatz empfehlenswerter?

Bauernschmitt:

Beide Verfahren haben ihre Berechtigung. Das Risiko tödlicher Komplikationen ist mit 1 bis 2 Prozent bei beiden gleich gering. Gerade bei älteren Patienten von über 75 Jahren oder Menschen mit Zusatzerkrankungen ist der Kathetereingriff vorzuziehen.

 



Was geschieht bei einem TAVI-Eingriff?

Prof. Dr. Ralf Sodian:

Bei einem TAVI-Eingriff wird eine künstliche Herzklappe mittels Katheter in die Aortenklappe implantiert. Der häufigste Zugangsweg erfolgt über einen kleinen Schnitt in der Leiste. Der Katheter wird in die Beinschlagader eingeführt und bis zum Herzen vorgeschoben, wo die künstliche Herzklappe in die richtige Position gebracht wird. Die verkalkten Segelanteile werden zur Seite gepresst und die neue Klappe verankert. Vor allem für Patienten mit erhöhtem OP-Risiko ist dieses minimalinvasive Verfahren empfehlenswert.

Welche Vorteile bietet die TAVI?

Bauernschmitt:

Das TAVI-Verfahren ist ein relativ schonender Eingriff, der bei schlagendem Herzen erfolgt. Dies bedeutet für den Patienten weniger Schmerzen und einen kürzeren Krankenhausaufenthalt als bei einer konventionellen Herzklappen- OP. Im Gegensatz zu einer Operation am offenen Herzen muss der Brustkorb nicht geöffnet, das Herz nicht stillgelegt und durch eine Herz-Lungen-Maschine ersetzt werden. Daher dauert der minimalinvasive Eingriff auch nicht so lange wie eine OP am offenen Herzen. Man hat weniger Blutverlust, die Wunde ist sehr klein und heilt schneller.

Wie aufwändig ist das TAVI-Verfahren?

Grunebaum:

Es ist ein komplexes Verfahren, das in unserem hochmodernen Hybrid-OP von einem Kardiologen und einem Herzchirurgen gemeinsam durchgeführt wird. Der Hybrid-OP ist eine Verbindung von kardiologischem Herzkatheterlabor und herzchirurgischem Operationssaal. Er ist mit einer beweglichen Röntgenanlage ausgestattet, so dass gleichzeitig diagnostiziert und operiert werden kann. Herzchirurg, Kardiologe und Anästhesist untersuchen und therapieren gemeinsam. Die Platzierung des Implantats erfolgt unter Röntgenkontrolle. Durch Zugabe eines Kontrastmittels in den Blutkreislauf kann die Funktion der neuen Herzklappe über den Bildschirm unmittelbar überprüft werden. Diese Vorgehensweise bietet die maximale Sicherheit für den Patienten.

Wann ist der minimalinvasive Eingriff vorzuziehen?

Sodian:

Standard ist der operative Eingriff über den Brustkorb unter Vollnarkose. Dabei werden die teilweise schwer verkalkten Klappenanteile herausgeschnitten und die Klappenprothese in einen entkalkten Klappenring eingenäht. Für körperlich stabile Patienten ist dies das bevorzugte Verfahren. Für ältere und körperlich schwache Patienten ist die TAVI vorzuziehen. Beide Methoden stellen die Klappenfunktion wieder vollständig her.

Wie erfolgt die Entscheidungsfindung?

Sodian:

Wir treffen uns im Herzteam mindestens zweimal pro Woche und besprechen, was für jeden Patienten das Beste ist. Die Behandlung von Herzklappenerkrankungen hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Mit Professor Bauernschmitt konnten wir einen der Pioniere des Aortenklappenersatzes mittels Katheter für unser Herzzentrum gewinnen. Er verfügt über zehn Jahre Erfahrung auf diesem Gebiet und hat Techniken entwickelt, die weltweit erfolgreich angewendet werden. Das kommt jedem einzelnen Patienten zugute.

Ihre Ansprechpartner

Prof. Dr. med. Ralf Sodian

Prof. Dr. med. Ralf Sodian

Chefarzt der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie